Kategorie der Aktivität:Vor-Macher, Innovation: Quantenmechanik
Bezeichnung der Aktivität:Werner Heisenberg - Ein Franke sucht die Weltformel
Beschreibung der Aktivität:Es hätte auch anders kommen können. Das Talent dazu war da. Dann hätte man von ihm womöglich als Konzertpianisten gesprochen. So aber wurde der Würzburger Nobelpreisträger und einer der bedeutendsten Physiker des 20. Jahrhunderts.
Anstoß oder Anregung für die Aktivität:Am 5. Dezember 1901 kam Werner Karl Heisenberg in dieser Stadt zur Welt. Unterfränkischer Bischofssitz, lebenslustiges Barock. Eine gewisse unbeschwerte Fröhlichkeit wird auch ihm nachgesagt. Nein, sie ging sogar von ihm aus. Frohnatur, begabtes Professorenkind.
Entstehung und Entwicklung/ Konkretisierung der Idee:Als die alte Ordnung Europas nach dem Weltkrieg danieder lag, war er Neupfadfinder, unternahm Wanderungen und entwickelte eine erstaunliche Geschicklichkeit im Skifahren. Alles bloß Staffage.
Längst hatte er seine große Liebe entdeckt: die Wissenschaft. Nach dem Abitur schrieb er sich in München zum Studium der Physik ein. Ein lachender Mathematiker.
Auslöser für ein konkretes Handeln:Sein Studium absolvierte er binnen der Mindeststudienzeit und er promovierte. Man war auf ihn aufmerksam geworden, denn es folgten Assistenzstellen bei so namhaften Nobelpreisträgern wie Max Born (Physik 1954) und Niels Bohr (Physik 1922).
Wie wurde geplant? Was gab es zu bedenken?1927, Heisenberg war gerade 26 Jahre alt, betrat er mit seinen Antworten zu Fragen der Quantenmechanik Neuland. Heute, Jahrzehnte später, hat jeder zumindest schon einmal von der Heisenbergschen Unschärferelation gehört.
Das Professorenkind wurde selbst Professor. Ein sehr junger Professor. Sehr, sehr jung. 1932 erhielt er den Nobelpreis für Physik.
Welche Herausforderungen traten auf? Wie wurden sie gemeistert?Es folgte das Dritte Reich und Bestrebungen, zu einer "arischen Physik" zu finden. Heisenberg, selbst kein Jude, bewies Zivilcourage und nahm deutsch-jüdische Kollegen wie Albert Einstein und Max Born in Schutz.
Es legten sich Schatten über jene Tage, auch über die Forschung. Forschte Heisenberg an einer deutschen Atombombe? Oder suchte er eine solche zu verhindern? Der Nachwelt bleibt darüber im Dunkeln. Die Fairness gebietet Schweigen.
Erfolgserlebnisse und Ergebnis1949 stand der Franke in seinem Zenit. Präsident des Deutschen Forschungsrates und der Akademie der Wissenschaften in München.
Später soll er noch Vizepräsident des "Europäischen Rates für kernphysikalische Forschung werden". Und sich unmissverständlich gegen eine atomare Wiederbewaffnung der Bundesrepublik aussprechen.
Eine Frage noch liegt dem Unterfranken am Herzen. Wie lassen sich alle Grundgesetze der Natur in einer Formel erfassen?
Dem Menschen sind Grenzen gesetzt. Am 1. Februar 1976 verstirbt Werner Heisenberg in München.
Text: Markus Häggberg, Redakteur