Weyermann Malzfabrik Bamberg

Adresse

Weyermann Malzfabrik Bamberg
Brennerstrasse 17-19
96052 Bamberg
http://www.weyermann.de/
Oberfranken, Deutschland

Standorte: Bamberg, Hassfurth
Anzahl der Mitarbeiter: bis 100 Mitarbeiter
Umsatzentwicklung: Keine Angaben
Branche: Brauereien

Schwerpunkte (Tätigkeit), Spezialitäten (Produktionsverfahren, besondere Stärken), Auszeichnungen, Ehrungen, Preise, etc.

Schwerpunkte:
Spezialmalze

Spezialitäten:
Eigene Versuchsbrauerei mit Laborbedingungen für neue Ideen für den Erfolg der Kunden.

Auszeichnungen:
Viele Auszeichnungen, unter anderem Finalist 2009 im Wettbewerb "Großer Preis des Mittelstandes" der Oskar-Patzelt-Stiftung.

Motto, künftige Vorhaben und Pläne

Motto:
Familientradition und Fachkompetenz seit über 130 Jahren ... Tag für Tag!

Weitere Pläne:
Weitere Internationalisierung

Werte

Wertschätzung von Mitarbeitern, Kunden, der Region und der Natur

Indirect-Marketing (Mitarbeiter, Lieferanten, Kunden, Öffentlichkeit ...)

Vertrauen in die Mitarbeiter ist das Saatkorn und die Basis um ein erfolgreiches Unternehmen aufzubauen, dem die Kunden vertrauen können.

Aktivitäten

Kategorie der Aktivität:
Weltmarktführer durch erfolgreiche Nischenstrategie

Bezeichnung der Aktivität:
erfolgreiche Symbiose von Tradition und Innovation

Erfolgserlebnisse und Ergebnis
Weyermann® – Ein modernes Märchen

Es war einmal ein leuchtend rotes Schloss in einer schönen alten Stadt. Die Stadt heißt Bamberg und über viele Jahrzehnte geschah es, dass sich die Stadt auch um das Schloss herum entwickelte und vergrößerte. Das Schloss selbst lag zu der Zeit da es erbaut wurde nahe der Eisenbahnlinie, was daran lag, dass es kein wirkliches Schloss war, manch einem Bamberger aber wegen der vielen ziegelroten Türmchen so vorkam. „Bei Weyermann“, sagten die Leute der alten Stadt und meinten damit das, was im Schlosse so vor sich ging. Da rauchten die Schlote und es duftete nach Malz, da verpackten fleißige Hände ein Naturprodukt, da wurde getrocknetes Getreide fleißiger Bauern zu Malz verarbeitet und an wichtige Kunden abgegeben. Und weil diese Methode noch nicht gestorben ist, lebt sie noch heute. Das Prinzip blieb erhalten, die Kundenzahl hat sich erhöht und im Schloss, das keines ist, herrschen für einen neutralen Beobachter geradezu märchenhafte Zustände. Und das unter Bedingungen der freien Marktwirtschaft. Oder gerade deswegen?

Seit 1879 wird unter dem Namen Weyermann Malz geröstet, seit 1891 in der Mälzerei entlang der Bahnlinie. In dem Gebäude also, das einem großen trutzigen Schloss nicht ganz unähnlich sieht. Damals schon wurde eine Tradition begründet, die sich bis heute unter dem Stichwort Originalität zusammenfassen lässt. Oder war es in der Gründerzeit etwa selbstverständlich, dass Firmen ihren Arbeitern und Angestellten ein Badehaus einrichteten? Die Geschäfte gingen gut, die Mitarbeiter sollten daran teilhaben. Und weil diese Denkweise nicht gestorben ist, denkt man so bei Weyermann® noch heute.

Heute hat Weyermann® über 100 Mitarbeiter, darunter über 20 Braumeister, Mälzer, Diplom-Ingenieure. Die braucht der Betrieb auch, denn zu den anfangs 4-5 Geschäftskunden vergangener Zeiten sind noch ein paar hinzugekommen. So um die 3.000 für 80.000 Tonnen Malz jährlich und heute gilt Weyermann® als eines der erfolgreichsten und sympathischsten Unternehmen einer ganzen Region. Die rot-gelben Lastwagen werden erkannt, man winkt ihnen zu. Rotgelb-Weyermann® für Rotweiß-Franken. Und für alle Nicht-Franken gilt: Anrufe werden jederzeit entgegengenommen, bei Tag und bei Nacht. Die Globalisierung hat auch Mälzereien erfasst, die Welt ist ein Dorf und Weyermann® eine der im besten Sinne merkwürdigen Mälzereien der Welt. Auch deshalb, weil für neuartige Rezepturen wie Majoranbier oder Safranbier nur ein kleiner verspielter Hinweis reicht, um das Interesse zu locken.

Safranbier; die Idee entstand beim Besuch eines Kunden aus dem Iran, der als Präsent ein kleines Säckchen Safran mit im Gepäck hatte. Dieser spielerische Umgang mit Innovation im Kleinen ist bezeichnend für das Unternehmen.

Die Mitarbeiter – und die sind nicht zuletzt die wahren Hinweisgeber zur Beurteilung einer Firma – geraten regelmäßig ins Schwärmen. Diese Regelmäßigkeit ergibt sich daraus, dass Weyermann® schon immer sozial engagiert und für Menschen in Not da war.

Das ergibt sich aber auch aus dem Umstand, dass durch eine fähige Geschäftsführung ihr Betrieb kontinuierlich seine Leistungen, Angebote, Fertigkeiten und seinen Service auf unterschiedlichen Feldern ausdehnte. Eine kluge Standbeinpolitik sichert nicht nur Arbeitsplätze, sie bietet sogar Aussicht auf Neueinstellungen.

Wie aus einem Märchen muss sich da ausnehmen, was um 1994 in Kombination gelang: Personalaufstockung trotz Rationalisierung. Eine der weltweit modernsten Versackungsanlagen machte keinen Mitarbeiter überflüssig, denn diese Anlage wurde im Hinblick auf den gestiegenen Absatz an Spezialmalzen eingeführt. Steigende Absätze sind bei Weyermann® nicht ungewöhnlich und mittels eines Teleskopförderbandes ist eine rasche Beladung der Überseecontainer möglich. Übersee, das ist bei 130 Exportländern nahezu die ganze Welt und diese ganze Welt bringt den Weyermann´schen Malzen Vertrauen entgegen. Versteht sich, dass an Kunden in aller Welt Einladungen zu Betriebsfeiern ergehen. Die Rohstofflieferanten der näheren Umgebung dürfen sich neben Einladungen auch auf eine fest kalkulierbare Größe einstellen, die da heißt: gesicherte Zusammenarbeit zur Stärkung der Region und jedes Beteiligten.

Der Grund für die Harmonie zwischen dem Unternehmen Weyermann® und seinen Mitarbeitern lässt sich bestens mit Symbiose beschreiben. Und mit dem Bild der gleichen Blickausrichtung. Es folgt eine kleine Beweisführung: Der Grund, weshalb sich jemand zu seinem Beruf berufen fühlt, ist Begeisterung. Es gibt auch einen Grund, weshalb ein Unternehmen sich in einer Branche tummelt, und der lautet ebenfalls Begeisterung. Zu den faszinierenden Kuriosa des Unternehmens zählt, dass es ein Tummelplatz für die Begeisterung der Mitarbeiter ist. Hier bin ich Brauer oder Mälzer oder Diplom-Ingenieur, hier darf ich` s sein. Die Weyermänner, Mälzer aus Leidenschaft. In drei Schichten bringen die „Weyermänner“, wie die Mitarbeiter respektvoll von Außenstehenden genannt werden, nicht nur ihr hohes Berufsverständnis ein, sondern dürfen auch eigene Ideen und Anregungen rund ums Thema Bierbraukunst und Effizienz vorschlagen. Diese Begeisterung fällt in dem Betrieb, der auf vielerlei Weise Nachwuchsbrauer, Brauerschulen, Berufsschulen und Brauerazubis in Deutschland und der ganzen Welt unterstützt, auf fruchtbaren Boden.

Weyermann® ist Braukunst eine Herzensangelegenheit. So erklären sich auch hauseigene Einrichtungen wie die Versuchsmälzerei, in der sich sowohl Brauspezialisten als auch Hobby-Brauer an eigenen Rezepturen versuchen dürfen. Unter Laborbedingungen ist es so möglich, eigene Kreationen zu schaffen ohne einen großen Sudkessel füllen zu müssen, nur um hinterher herauszufinden, dass das Rezept wohl doch noch nicht ausgereift war. Kulanz und fairer Umgang gehören zum Wertekanon des Hauses.

Unterstützung von Lebensmittelschulen mit Sachspenden und engagierter Umweltschutz gehören dazu. Im gesamten Betrieb ist Lärmschutz durch Schalldämpfer vollendet und sämtliche LKW entsprechen den LOW NOISE Richtlinien. Zu einem großen Teil wurde der Fuhrpark überhaupt schon vorbildlich auf Biodiesel umgestellt und hinzu kommt, dass 30 % des Transportvolumens derzeit über die Bahn abgewickelt wird. Was Emissionsschutz anbelangt, nimmt sich der Familienbetrieb seiner Mitarbeiter besonders an und setzt alles daran, sie vor Belastungen zu bewahren. Die gesamte Produktion ist mit Staubfiltern ausgelegt!

Egal ob Badehaus oder Staubfilter, Laborbrauerei oder Betriebsausflug: Weyermann® ist durch die Zeiten hinweg ein Garant für Fairness geblieben. Das alte deutsche Wort dafür war Ritterlichkeit. Und in Anlehnung an jene Zeit lässt sich auch die Architektur der Mälzerei begreifen.

Markus Häggberg, Redakteur


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