Kategorie der Aktivität:Handeln statt reden
Bezeichnung der Aktivität:Durch die Aktivitäten von Herrn Elmar Bergmann hat er dazu beigetragen, die Kultur der Schuhstadt Burgkunstadt zu erhalten und für die Nachwelt zu sichern. Damit hat er auch dazu beigetragen, die Attraktivität des Standortes Burgkunstadt für die Bewohner und auch für alle Urlauber und Besucher zu steigern.
Beschreibung der Aktivität:In vielen Jahren wurde liebevoll alles zusammengetragen, was an Dokumenten, Bildern und Gegenständen für ein Schustermuseum notwendig ist.
Anstoß oder Anregung für die Aktivität:Wo keine Erinnerungen mehr bewahrt und wach gehalten werden, dort stirbt die Geschichte und damit auch die Kultur. Aus diesem Grund entwickelte sich nach dem Schließen von einigen Schuhfabriken der Gedanke an ein Schustermuseum.
Entstehung und Entwicklung/ Konkretisierung der Idee:Wie so oft geisterte die Idee des Schustermuseums erst einmal viele Jahre durch die Sitzungen des Stadtrats in Burgkunstadt, und dabei blieb es vorerst auch.
Auslöser für ein konkretes Handeln:Erst im Jahr 1985 fiel die Entscheidung, das Gebäude Marktplatz Nr. 1 zu kaufen, um ein Schustermuseum darin einzurichten, da diese wichtige Periode der Geschichte von Burgkunstadt nicht vergessen werden sollte.
Wie wurde geplant? Was gab es zu bedenken?Im Jahr 1991 eröffnete, dank vieler ehrenamtlicher Helfer, allen voran Herr Rudolf Barth und Herr Elmar Bergmann, das einzige Schustermuseum Deutschlands seine Pforten, das die komplette Geschichte der Entwicklung der Schuhe widerspiegelt. Viel Wert wurde auf Dokumente und die Dokumentation, auf die Geschichte und die Veränderungen der Schuhe durch Mode und Technik gelegt. - Ein Gewinn für die Region, für die Nachwelt und für die Kultur des Standortes Deutschland.
Das erste Schustermuseum in Pirmasens zeigt dafür vor allem die maschinelle Entwicklung der Schuhindustrie. Damit ergänzen sich die Inhalte der Museen auf einzigartige Weise.
Erfolgserlebnisse und ErgebnisBurgkunstadt, die Stadt des Ritters Kuno - und die Schuhstadt am Obermain.
Im Heimatkundeunterricht lernen es alle Kinder in der Schule. Burgkunstadt wurde einmal das "fränkische Pirmasens" genannt. Die Wurzeln der Schuhindustrie gehen in dieser Stadt zurück bis ins Jahr 1481. Bereits zu dieser Zeit hat sich Burgkunstadt als Schuhstadt einen Namen gemacht.
Der wirklich große Erfolg kommt erst im Jahr 1888 durch den Unternehmer Josef Weiermann. Er weckt das verschlafene Städtchen sprichwörtlich aus dem Dornröschenschlaf. Er bringt den Aufschwung in die Stadt. Josef Weiermann war nicht nur ein Unternehmer im wahrsten Sinn des Wortes, er errichtet auch die erste mechanische Schuhfabrikation der Welt. Das war Innovation Made in Germany, Made in Burgkunstadt, anno 1888.
Qualifizierte und motivierte Fachkräfte führten dazu, dass sich viele namhafte Schuhfabriken in Burgkunstadt und auch in Altenkunstadt ansiedelten. Die Firma Hühnlein & Co., die Firma Globetrotter, die Obermain-Schuhfabrik, die Firma Kreuch, die Firma Jakob Büttner & Co. und viele andere Unternehmen der Lederbe- und -verarbeitung sorgten für eine blühende Wirtschaft in der Region.
Manche Firmen spezialisierten sich auf bestimmte Schuharten. So fertige die Firma Hühnlein & Co. Hausschuhe und die Firma Jakob Büttner & Co. vor allem Arbeitsschuhe und Sandalen. In der Hochzeit der Schuhindustrie wurden rund 12.000 Paar Schuhe pro Tag hergestellt.
Auch der Handel blühte. Und wieder waren es innovative Ideen, die am Obermain entstanden. Der Unternehmer Friedrich Baur war einer der ersten, der seinen Kunden Schuhe mit Garantie und Umtauschrecht verkaufte. Um allen Menschen den Kauf von Schuhen zu ermöglichen, führte er als einer der ersten Unternehmer die Ratenzahlung ein. Gleichzeitig baute er den Vertrieb mittels Sammelbestellern auf und aus. Auch moderne Vertriebe wie z.B. die Vertreter von Avon oder die Partys von Tupperware können als Modifikationen dieses ersten Modells gesehen werden. Aufgrund des herausragenden sozialen Engagements von Herrn Dr. Friedrich Baur und seiner Frau Kathi werden diese Persönlichkeiten in einer eigenen Präsentation dargestellt.
Heute ist der Baur Grossversand der größte Arbeitgeber der Region in und um Burgkunstadt. Er gehört mittlerweile zum Otto-Konzern. Doch vielen Menschen ist der knallgelbe Katalog und die TV- und Rundfunk-Werbung mit "Baur Grossversand 8622 Burgkunstadt" bekannt.
Wer also einmal Burgkunstadt am Obermain besuchen möchte, der findet ein Umfeld in einer Genussregion mit der höchsten Brauereidicht weltweit und vielen leckeren, leichten und auch herzhaften Gerichten aus der Region. Es stehen Shoppingmöglichkeiten, Radfahrwege, eine In- und eine Outdoor-Minigolfanlage, ein Bowling-Center und natürlich das Schustermuseum zur Verfügung. Also, ein Besuch lohnt sich auf jeden Fall.
Im Schustermuseum ist auf zwei Etagen, in acht Räumen, alles Wissenswerte rund um die Schuhindustrie liebevoll zusammengetragen. Einfache Werkzeuge, die laufende Weiterentwicklung der Maschinen, aber auch die Entstehung vom Leder bis zum Endprodukt, alles wird ausgestellt und anschaulich beschrieben. Der Besucher wird durch die rund 125-jährige Geschichte der Schuhentwicklung geführt. Schnürstiefel, Zugstiefel, Halbschuhe, Sandalen, die so genannten Mokassins, aber auch die ersten textilen Turnschuhe sowie die ersten wasserdichten Skistiefel sind zu besichtigen. Lassen Sie sich verführen in eine Zeit vor über 100 Jahren. Wir hoffen, Sie sind neugierig geworden. Ein Besuch lohnt sich.